Westfalia Herne wollte nach dem Aufstieg in die Westfalenliga 2 den direkten Durchmarsch in die Oberliga Westfalen anstreben. Die Mannschaft von Trainer Christian Knappmann steht nach elf Spieltagen mit 19 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz. Der Abstand zum Tabellenführer aus Brünninghausen beträgt gerade einmal vier Punkte.
Doch falls die Herner es nicht schaffen, eine bestimmte Serie abzustellen, wird dieser Abstand vermutlich weiter wachsen. Herne hat auswärts die letzten vier Partien verloren. Zuhause dagegen hat das Team von Knappmann noch keine Partie verloren.
Der 43-Jährige versucht, nach Gründen dafür zu suchen: "Ich glaube, dass wir auf unserem sehr, sehr großen Platz deutliche Vorteile durch unseren Ballbesitz spüren. Der Gegner kann das nur schwer verteidigen. Auswärts auf kleineren Plätzen kann der Gegner unser Spiel wohl leichter verteidigen."
Doch eine richtige Erklärung findet Knappmann auch nicht: "Aber das ist auch nur ein weit hergeholtes Argument, so richtig kann man das nicht erklären."
Ja, wir bekommen tatsächlich zu viele Gegentore. Viele Gegentore sind auch unserer offensiven Wucht geschuldet. Aber es gilt, das Ganze zu optimieren und zu verbessern.
Christian Knappmann
Getreu der Heimstärke gewann Herne am vergangenen Sonntag mit 4:1 gegen SV Hohenlimburg. Für Knappmann war vor allem die erste Halbzeit entscheidend: "Das war keineswegs ein Pflichtsieg, den man mal eben im Vorbeigehen eintütet. Wir waren einfach in der ersten Halbzeit unfassbar gut und hätten dort schon 7:0 oder 8:0 führen können. In der zweiten Halbzeit haben wir das Ergebnis dann verwaltet und viel rotiert."
Eine Statistik, die die Probleme Hernes ganz offen zeigt, ist das Torverhältnis. Westfalia Herne stellt mit 30 Treffern die beste Offensive der Liga, kassierte aber auch mit Abstand die meisten Gegentore der Top-Fünf-Mannschaften. "Ja, wir bekommen tatsächlich zu viele Gegentore. Viele Gegentore sind auch unserer offensiven Wucht geschuldet. Aber es gilt, das Ganze zu optimieren und zu verbessern."
Ein wichtiger Faktor bei der angesprochenen offensiven Wucht und mitverantwortlich für die vielen eigenen Treffer ist Top-Torjäger Maurice Bank. Dieser traf bereits zehnmal, ist aber nicht nur aufgrund seiner Torausbeute für Knappmann unersetzbar: "Maurice zeichnet sein Fleiß und sein Einsatzwille aus. Für unser hohes Pressing und Anlaufverhalten ist er mit seiner Athletik enorm wichtig. Er schafft es, über lange Zeit zu pressen, und ist aus unserer Mannschaft nicht wegzudenken."
Trotz einiger Ausfälle wie zum Beispiel von Migel-Max Schmeling möchte der 43-Jährige nicht jammern: "Wir sind absolut konkurrenzfähig und ich schaue lieber auf die Spieler, die da sind."